zu: eribon, gesellschaft als urteil

Zuerst erscheint uns, wir hätten es mit einer losen Sammlung an anekdotischen Fußnoten und Nachträgen zu Entstehung und Edition des soziologischen Bestsellers „Rückkehr nach Reims“ zu tun, der (zumindest im deutschen Sprachraum) Didier Eribons Ruf bei einem breiteren Publikum begründet hat. Nicht abwegig erscheint es, bei der Lektüre des ersten der drei Abschnitte in dem Vorliegenden die präliminarische Materialiensammlung zu einer Selbstbefragung zu sehen, betreffend die Bedingungen jener anderen, vorhergegangenen Selbstbefragung. Aber – wir sind auf dem Planeten französischer Theorieschreibe – an den Details der einzelnen Formulierungen der Selbstbefragung, und am anekdotisch „Dahinerzählten“ hängt voranschreitende Theorie, wie andersherum an der Theorie klarer erkennbar als im z.B. deutschsprachig üblichen akademischen Schreiben gesellschaftliche Parteinahme hängt. (Das hat dann mit dem Band selbst wenig zu tun, aber: Registrieren wir da so etwas wie die Effekte eines verhältnismäßig klaren, eines unproblematischen Begriffs vom gesellschaftlichen Ort der Diskurssphäre, davon, was vom Intellektuellen als Typus zu erwarten wäre und wie, im weitesten Sinne, Sprache und soziale Wirklichkeit aufeinander bezogen sein können?)

Nun gibt es von ausgerechnet literaturkritischer Seite in doppelter Hinsicht wenig zu „Gesellschaft als Urteil“ zu sagen: …

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