zu poetin nr. 24

Stets wieder erfreulich an der Hauszeitschrift des poetenladens, „poetin“, ist ja die berechenbare, gleichbleibende Gliederung in Geschichten – Lyrik – Gedichte und Kommentare – Gespräche. Sie ist so berechenbar wie der Umstand, dass gerade dieser Rezensent (=ich) mit grade dieser Art von Prosa, wie grade dieser erste Teil sie jedes Mal beinhaltet, wenig anfangen kann. Da braucht (=sollte) in jenem Zusammenhange gar kein Generationen- oder selbst Geschmacksdissens ausgerufen werden – da geht es um ein instinktives Misstrauen gegenüber dem allzu Greifbaren, allzu optimiert Allgemeinverständlichen, dem vorbegrifflich organisierten Stoff; um Mißtrauen gegenüber der Übernahme – als „Psychologisieren“ – von Selbstverständlichkeiten aus den besseren US-Fernsehserien in die Prosa, selbst und gerade, wo diese Prosa intelligent, gut gemacht, formal oder inhaltlich komplex ist … was hier natürlich durch die Bank zutrifft. (Würde man freilich gleich so naheliegend wie taxfrei was von „Durchprofessionalisierung“ und „Schreibinstituten“ schimpfen, wenn einen dieses Misstrauen übermannt, fände man sich, sehr zurecht, zu den unsystematisch schimpfenden Senior-Muppets auf die Galerie gesetzt.) (Meine subjektiven) Lichtblicke diesmal: Lea Sauer – thematisch laaangweilig, aber formal und storymäßig zwingend – und das Autor*innenteam Astrid Dehe/Peter Engstler, deren Prosa sich als einzige hier zumindest nicht komplett bruchlos zu identifikatorischem Lesen eignet.

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