denunziationen. haltlose gedichte

hochroth wien 2015 · ISBN 978-3-902871-69-5

ICH möchte teil der kreativen klasse sein,
und nicht mehr wissen, welche welt das ist, die ich bewohne
(…)


Ja, Schmitzers unterkühlter Kosmos ist knallhart und bietet statt bukolischer Streuobstwiesen den metallenen Glanz von Kameras, die filmen oder überwachen. Da erstaunt es nicht, dass sich das lyrische Ich wünscht: „ich möchte teil der kreativen klasse sein,/und nicht mehr wissen, welche welt das ist, die ich bewohne“ (…) Diese Gedichte sind nicht fürs Stammbuch, sind nicht zur Zerstreuung bildungsbürgerlicher Sonntagsästheten verfasst worden, sondern funktionieren nach dem Prinzip permanenter Irritation.

Walter Wagner, Literaturhaus Wien

Die Zyklen, aus denen Schmitzers „denunziationen“ bestehen – »pasolini«, »heimatlied«, »traumzeugs« und »leute in landschaften« – verblenden Paradoxes miteinander, laufen thematisch ineinander über und entfernen sich immer wieder voneinander. Ständig wird die Ebene des Fiktionalen durchbrochen und in den folgenden Zeilen der Durchbruch wieder gestopft. Metaphysik ist nicht, Wirklichkeit ist nicht.

– Kristoffer Cornils, fixpoetry