In Rolf Bossarts Nachwort zu dem umfangreichen und dichten Dokumentationsband um Milo Raus „Europa Trilogie“, der im Verbrecherverlag erschienen ist, steht der Absatz:
Der naheliegende Bezug zur klassischen Tragödie, auf den schon verschiedentlich hingewiesen wurde, ergibt sich nicht aus der Lehre der Katharsis durch Mitgefühl, die Aristoteles ja erst nach dem Untergang der Tragödie entwickelt hat, sondern aus dem, was die reale Wirkung auf das zeitgenössische, antike Publikum gewesen sein mag: Der Schauder vor dem eigenen Schicksal angesichts des Schicksals des Helden. Der Akzent liegt auf dem sanften Schock, den die Einsicht auslöst, es könnte das, was wir auf der Bühne sehen, nicht vollständig in einer Reihe individueller Handlungen oder den Folgen politischer Akte aufgehen, sondern mitbestimmt sein durch gemeinsames Menschenschicksal – um darüber Herr zu werden, folglich weder individuelle Autonomie- noch kollektive Autarkiestrategien ausreichen.
Dieser Absatz leistet für uns zweierlei: Mit ihm ist die Funktionsweise jener Theatertrilogie aus „The Civil Wars“, „The Dark Ages“ und „Empire“ recht gut beschrieben, die [weiterlesen auf fixpoetry]