Hearst, Oider! Lustige Geschichte . . . Zuerst ist rausgekommen, dass man bei irgend so einem Krankenhausbau in Ostösterreich, was warn’s, 93 000 Euro Steuergeld für einen »Energetiker« ausgegeben hat, der »die Baustelle entstören« sollte. Dann ist rausgekommen, dass das weder die einzige Baustelle, noch auch nur die einzige Krankenhaus-Baustelle in Österreich war, wo irgendwelche Schwingungsspezialisten Geld aus Luft zauberten (es gibt ein Pressefoto, mit so mannshohen Wellblechskulpturen, die einer wo aufgestellt hat gegen negatives Bimbam – im Auftrage immerhin politisch besetzter Aufsichtsräte). Dass es sich, mangels überprüfbarer Arbeitsprodukte, bei »Energetik« in diesen Größenordnungen schlicht um ein besonders geeignetes Korruptions- und Kickbackvehikel handeln könnte – auf d i e Idee kommt die österreichischen Öffentlichkeit, die alte Unschuld vom Lande, bis heute nicht.
Sogar, dass sich der von der Wirtschaftskammer anerkannte Berufsverband der Energetiker zu Wort melden durfte: »Das war keiner von uns!« . . . und DANN, lieber Osterhase, ist nebenbei auch rausgekommen, dass die Wirtschaftsministerin der Republik selbst einen entsprechenden Gewerbeschein besitzt.
Wirklich. Ministerin Margarete Schramböck, vormals A1-Telekom-Managerin, ist als Humanenergetikerin laut Gewerbeschein berechtigt zur »Hilfestellung . . . mittels Wahrnehmung raumenergetischer Phänomene, durch Berücksichtigung von Planetenkonstellationen und lunaren Energien« (die drei Pünktchen im Zitat repräsentieren ca. zwanzig Zeilen des allerverderblichsten, um nicht zu sagen lunarsten, Kristall- und Wünschelruten-Wortsalats).
Es handelt sich um dieselbe Ministerin Schramböck, die vor nicht allzu langer Zeit den Plan ventilierte, die Zumutbarkeitsbestimmungen bei der Arbeitssuche zu verschärfen, genauer: Die Bestimmungen betreffend des zumutbaren täglichen Arbeitswegs. Vier Stunden gesamt täglich sollten schon drin sein, so die Ministerin, denn, und das hat die Energetikerin und zur Wahrnehmung raumenergetischer Phänomene laut Gewerbeschein Berechtigte tatsächlich öffentlich gesagt: »Und wir haben die digitalen Medien, es gibt keinen Grund mehr, heute zu erklären, ich kann nicht mit meinen Freunden in Kontakt bleiben, weil das findet digital statt.«