LesArt zu Muriel Pic, „Elegische Dokumente“

Ein übersichtlich zweisprachiger Band, (links französisch, rechts deutsch). Drei sagen wir Zyklen, in sich zusammengehalten von strikten Gliederungen – stets drei Strophen, stets zehnzeilig im ersten Zyklus, zwölfzeilig im zweiten, vierzehnzeilig im dritten – und inhaltlich vom Bezug auf Archive – hauptsächlich denen des Seebads Prora, denen von Kibbuzim aus der Frühzeit des Zionismus, denen Kafkas und schließlich dem etwas sinnbildlicheren Archiv einer

… Fotografie vom Sternbild des Orions, aufgenommen von einem Amateurastronom zur Stunde, als der Zweite Weltkrieg erklärt wird.

Wir sehen schon am Stoff, es geht, passend elegisch, um den Auseinanderfall von Vision und Wirklichkeit, bzw. um verfehlte Hoffnung, bzw. um Möglichkeiten, die von ihren Verwirklichungsbedingungen verraten sind. Das gipfelt im ganz Weiten eines astronomischen Blicks, der über den heraufziehenden Weltbrand buchstäblich hinweg-sehen muss, um zu seinem Ziel zu kommen; und das meint natürlich in allen drei Iterationen die Ur- und Vorgeschichte jener Nachkriegsordnung, die derzeit (2018) ökonomisch, moralisch, intellektuell und selbst spirituell auch schon wieder beim Teufel ist.

Wir bekommen die Faktoren, die so zusammenlaufen und über denen Muriel Pics Text-Ich schwebt, dank der Orientierung an tatsächlichen Archiven auch tatsächlich auf dem Silbertablett serviert – es geht um Beweisketten, …

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