„Hier sind Löwen“ von Katerina Poladjan ist, für sich genommen, ein tadelloser Roman mit stringentem, schnörkellosem Aufbau. Eine Protagonistin, geboren und aufgewachsen in Deutschland, eignet sich Elemente einer Nationalidentität an – der armenischen –, die, nur der Herkunft nach, auch die ihre wäre, wobei sie tatsächlich nicht einmal die Sprache spricht. Dies vollzieht sich quasi mit Naturgesetzlichkeit: Einerseits die Bedürfnisse der Mutter, unzuverlässige und unstete Hüterin einer Familiengeschichte; andererseits die Erfordernisse des Restauratorinnenberufs der Protagonistin, der sie nach Armenien führt, wo sie eine Bibel restaurieren soll, die sie, … (weiterlesen auf Fixpoetry)