Zur Abwechslung verspricht uns ein Klappentext mal nicht zu viel, sondern zu wenig: Alexandru Bulucz‘ „was Petersilie über die Seele weiß“ sei ein
Buch voller Begegnungen. Neben Briefen (…) [und] Geistergesprächen
handle es sich um
[…] Gedichte, die aus Erzählgebilden hervorgehen, mal humorvoll, mal ironisch oder bitter, mal narrativ, mal metrisch und rhythmisch – wie die Klänge jener orthodoxen Mönche, die, mit Holzhämmern auf Stundenhölzer schlagend, ihre Rufe zum Gebet improvisieren
– und abgesehen von jenem einen konkreten Bildmotiv, dem Stundenholz, und dem Background, den es impliziert (als Kirchenglocken-Ersatz in den ehemals osmanisch beherrschten Gebieten Europas), ist diese Schilderung recht allgemein gehalten. ‚(Geister-)Gespräche wechselnder Partner, bei wechselnden Stimmungen‘ – so etwas finden wir bald einmal in einem Band deutschsprachiger Gedichte. Doch Bulucz‘ vorliegende Sammlung von neun (oder, je nach Zählung, elf) Zyklen verfolgen ein viel enger gefasstes, viel stringenteres Programm.
Klar, den Texten ist allen das Element von Zwiesprache gemeinsam, innerer Zwiesprache mit einem abwesenden Gegenüber, aber von Interesse für uns sind die bestimmten Formen, die diese Zwiesprachen annehmen, und, was in ihnen verhandelt wird. Dieser thematische Gehalt wäre dann, ungefähr, „Memento Mori“: Umgang mit Sterblichkeit, mit Verschwinden, mit Erinnerung. Das bietet uns auch Gelegenheit, Bulucz‘ Gedichte als Texte-über-das-Schreiben zu lesen, so, als behandelte jeder Text, wenn er vom Verschwinden spricht, sein eigenes Verschwinden explizit mit.
Formal schlägt sich … [Weiterlesen auf Fixpoetry]