Burroughs beim König von Ungarn

Es gehört zum Tagesgeschäft der Literaturwissenschaft, minutiae über das Leben der Autorinnen zusammenzutragen – Referenzmaterial für die Beschäftigung mit Texten, Publikationshistorien und was sonst anfällt. Das betrifft im Normalfall das Publikum außerhalb der Wissenschaften nicht. Diesem reicht es, im Fall des Falles irgendwo nachschlagen zu können, wann und in welchem Landgasthof Adalbert Stifter das Gulasch nicht schmeckte. Auf den ersten Blick gehört das jüngste Buch von Thomas Antonic über den Aufenthalt des legendären Beatnik William S. Burroughs im ständestaatlichen Wien in diese Ordnung von Materialsammlungen, zur weiteren Verwertung durch die Fachkreise. Tatsächlich aber bietet die kleine Studie auch uns, der Laufkundschaft, einiges.

Im Kern handelt es sich um einen nur knapp fünfzigseitigen Aufsatz, nebst umfangreichem Material-, Literatur- und Abbildungsteil, auf einer längeren Zugfahrt leicht wegzulesen. Wie schon Antonics eigener Gedichtband Flackernde Felsbilder übler Nachtvögel aus 2017 ist das Buch übrigens zweisprachig publiziert, von vorn auf Englisch, von hinten auf Deutsch zu lesen, mit den Bildern in der Mitte. Als zentralen claim verspricht der Klappentext:

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