Erschienen in Tagebuch 2/2025
Der neue Band von Daniela Seel trägt den Titel Nach Eden, was die Lektüre des enthaltenen Langgedichts unter den Doppelstern gegenläufiger Denkbewegungen stellt: Geht unser Weg »in Richtung Eden«, oder lesen wir über Sachverhalte in einer gefallenen Welt »jenseits von Eden«? Natürlich, dialektische Volte, ist beides der Fall.
Wenn wir Nach Eden als das Epyll lesen, das es auch ist, erschließen sich uns beim Lesen Einzelheiten um einen bedrohlich missglückten, ärztlich eingeleiteten Abbruch einer »Risikoschwangerschaft«. Dieses traumatische Erleben wird zum Ausgangspunkt für eine Anzahl an Reflexionen; strukturell zur Rahmenhandlung für weitergehende poetische Abläufe – zwiebelschalenartig um das urpersönliche Existenzial gruppiert und von diesem, Schicht für Schicht, weiter abstrahiert.
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