Die Poesiegalerie, heuer zum zweiten Mal von Udo Kawasser, Monika Vasik und Team am Rande der Buchwien ausgerichtet, versucht ca. die Totalität des österreichischen Lyrik-Outputs im jeweiligen Jahr zu fassen. Gemeinschaftliches Szene-Wasserloch mit Schaulauf-Bahn, Büchertisch und Buffet – das umfasst dann dreimal sechs Stunden Lesung …
… und wenn man eine solche sechs-Stunden-Lesung mehr oder weniger live mitschreibt, so liegt in der Natur der Sache, dass die relative Länge der Notate zu den einzelnen Darbietungen niemals „fair“ sein kann: Ausführlichkeit oder Knappheit, Freundlich- oder Flapsigkeit der Statements verdankt sich da mindestens so sehr dem wellenförmig brandenden Denk- und Schreib- und Hörvermögen des Verfassers wie etwelchen Eigenschaften des Materials …
… warum dann aber überhaupt in dieser Form, an dieser Stelle, über die Poesiegalerie schreiben? – Atmosphäre bleibt dann doch hängen; die Zusammenstellung der AutorInnen sei dokumentiert und mit ihrer Wirkung auf den einen Hörer abgeglichen; die erwähnte Wellenbewegung selbst als scheints erwünschter Teil des als „Galerie“ hochgezogenen Kraftfelds wird dokumentiert.1 Will sagen: Der Sinn der Übung ist, dem/der geneigten LeserIn Appetit zu machen, morgen und übermorgen selbst vorbeizukommen (also, da dieser Text auf Fixpoetry erscheint, heute oder morgen), oder nächstes Jahr … Gumpendorferstraße 63 B, in der Nähe vom Haus der Meeres …