Nicht nur auf Fixpoetry, aber hier auch nicht ganz zuletzt, wogte
jüngst eine einigermaßen emotional gefärbte Diskussion über David Krauses Lyrikdebüt. Was immer man sonst über Krauses Buch sagen mag, man wird zustimmen müssen: „Die Umschreibung des Flusses“ hatte es offenbar in sich, die stets schwelende Konkurrenz mehrerer weitverbreiteter Begriffe davon, was bei Gedichten Qualität wäre, einmal mehr sichtbar zum Aufflackern zu bringen. Im sonstigen Diskutieren-über-Lyrik können diese Begriffe ja oft genug koexistieren, entweder, weil man die Grundlagen der Rede des Gegenübers auch einfach ignorieren und angeregt aneinander vorbeiplappern kann, oder, weil ein bestimmter Text verschiedenen Kriterien zugleich gerecht wird.
Diese Konkurrenz der Begriffe („Authentizität“, „Originalität“, „Stringenz“ etc.) hat mit der Veränderung ihrer Bedeutungen im Laufe der Zeit zu tun – wir können, falls wir die Welt so sehen, da auch von einem „Fortschritt“ reden und uns dann auf eine umfangreiche Diskursgeschichte beziehen. Wenn es nun in der 2016er Herbstausgabe von „poet“, mithin der hauseigenen Literaturzeitschrift des poetenladens, wo auch Krauses Buch erschienen ist, um just diese Frage nach „literarischem Fortschritt“ geht, dann ist das zwar sicherlich eine zufällige Fügung, passt aber gut zusammen. Ich würde sogar soweit gehen, den „Gespräche“-Teil dieser Ausgabe für mich persönlich als Glossar neben die „Krause-Debatte“ (there, I called it) in ihrer Gesamtheit zu stellen …
… aber eins nach dem anderen. Denn … [weiterlesen auf FixPoetry]