Der Ankündigungstext zu diesem Stück gipfelt in zwei Versprechungen ans Publikum: Da steht zuerst „Schillerzertrümmerung“, dann „Satire“. Die zweitere Bezeichnung kommt eh zirka hin, aber bei der ersteren können wir froh sein, dass weder der Text noch das Ensemble den Anspruch erfüllen, den diese Werbung stellt: Autor Martin G. Wanko bleibt Schiller gerade dort treu, wo er aus dem originalen Trauer- ein Lustspiel macht; gerade als recht brutale Satire auf unsere zeitgenössische Republik bleibt die Aufführung dem republikanischen Geist von Schillers ursprünglichem Stück verbunden.
Was gibt es zu sehen? – Das freie Genua ist aufgemascherlt als Fürstentum Vienna. Doge Andreas Doria kommt daher als Bürgermeister Häupl bzw. als Spritzwein-Spitzbub und Verkörperung aller der bekannten Sünden der Sozialdemokratie seit ca. 1980; sein Gegenspieler dementsprechend als HC Fiesco, zugekokster Narziss und möchtegern-Wiedergeburt Hansi „Falco“ Hölzls. Aus Verrina … [weiterlesen auf Info-Graz]