Das Nachwort Jan Kuhlbrodts behauptet (unter anderem) nachdrücklich, es sei der Gedichtband „1“ von Julia Dathe als Leipzigbuch zu denken; es ließe sich, was wir da lesen, auf konkrete Veränderungen zurückbinden, die diese Stadt im Lauf von zwei Jahrzehnten erfahren hat, und obendrüber auf den sich wandelnden Blick der Autorin usw.
Die Texte lösen das nicht unbedingt ein, oder zumindest nicht, soweit es beim Uneingeweihten ankommt. Zwar ist evident, dass die Gedichte – also: die beiden längeren Zyklen, nicht unbedingt alle der einzelnen Texten – als Plot abzubildende Geschichten erzählen (will sagen: Sie könnten wohl „in Prosa“ nacherzählt werden, ohne dass wir auf Begriffe aus Wahrnehmungspsychologie oder Existenzialismus rekurrieren müssten), und es haben diese Geschichten auch Schauplätze. Aber dass die alle in Leipzig liegen … steht so zumindest nirgends. Muss ja aber andererseits auch nicht, und wir können … [weiterlesen auf Fixpoetry]