uuund weil wir sonst noch nicht genug sorgen haben (wintereinbruch, zahnarzttermin, amerikanische atomraketen in griffweite eines tollwütigen oompaloompas mit chronischer neurodermitis), lässt KiG! uns wissen, also uns, die beiträger_innen des KiG-eigenen webmagazins, dass es in diesem webmagazin fürs erste keine neuen beiträge mehr geben wird, mangels nämlich budget.
das suckt.
das suckt nicht so sehr der paar euro fuffzig wegen, die die arbeit für KiG uns pro monat einbrachte – obwohl auch diese paar euro fuffzig uns jederzeit willkommen und nützlich waren, der november-nuss in den putzigen klauen des mühsam sich nährenden eichhörnchens gleich – sondern das suckt vor allem, weil es einen weiteren beitrag zur asphaltierung der grazer medien- und diskurslandschaft darstellt. wieder ein medium, eine echokammer, ein gesprächsraum weniger, in dem irgendwas anderes, ggf komplexeres, substanzielleres, grantigeres, oft zugegeben ungepflegteres geschrieben werden darf als in der kleinen zeitung nebst ihren angeschlossenen schlumpfdörfern.
das suckt auch, weil es ein weiteres alarmglöckerl ist, welches uns drauf hinklingelt, dass die halbwegs gemütlichen nischen im kultur- und subkulturbereich immer weniger werden; dass wir uns das voranschreitende auseinanderdividiert-werden des sogenannten kulturbetriebs nicht einbilden; sein auseinanderdividiert-werden nämlich in:
(a) hochkultur und repräsentationsquack (istgleich: zeug, das zwar inhaltlich und formal sowohl geil alsauch substanziell ernstzunehmend sein darf, aber zu dessen produktion du nur zugelassen bist, wenn du dich habituell den doofsten schnöseln angleichst, die abends ausgehen, um keinen spaß zu haben);
(b) unterhaltungsblinkibunt (istgleich: zeug, dass schon noch ggf. geil sein darf, solang es nicht in die substanz geht; und wo du dir dann auch aussuchen musst, ob es fomal ODER inhaltlich geil ist, weil beides wär zu viel; und das du auch nur um den preis produzieren darfst, dass du dich marktmäßig verhältst als wie eine ein-personen-handwerks-gmbh) und
(c) hobbykunst (du kulturst neben einem anderweitigen brotberuf vor dich hin, und du kümmerst dich deswegen auch nicht drum, ob du den regeln des hochkultur-traras genügst? dann ab mit dir in des selbe gesellschaftliche gehege wie die facebook-trolle und das kunsttöpferei-kränzchen irgendwelcher besserer gattinnen – nutzt’s nix schad’s nix, und wohl bekomme dir der ruch des irrelevanz, des scheiterns, der dir nun anhaftet!)
die schärfe, mit der sich diese aufteilung zunehmend vollzieht, ist schädlich und oarsch; sie entspricht den zunehmend ebenso schärfer gezogenen grenzen zwischen den klassen, dem verschwinden des sog. mittelstands, der langsamen zerstörung der öffentlichen verkehrsnetze und sonstigen infrastrukturen; er wäre aufhaltbar, aber das müsste man als wähler_in und verwaltungsfunktionär_in wollen.