zu Biller, „Hundert Zeilen Haß“

Eigentlich will ich „100 Zeilen Haß“ hier ja verreißen. …

Es wäre im einzelnen darzulegen, warum diese Kolumnen Maxim Billers aus den Neunzigern, plus die drei Nachträge von 2006 und 2010, als Sammlung sorgfältig editiert und herausgegeben bei Hoffmann und Campe, völlig unhaltbar sind; vor dem Hintergrund jeder denkbaren soziohistorischen Gemengelage unhaltbar, auch vor dem Hintergrund jeder denkbaren Geopolitik unhaltbar … das hieße konkret, in Hinblick auf die Neunziger: Unhaltbar auch vor dem Hintergrund eines „Schland“ und einer Welt, dem und der kurzfristig selbst noch die Idee von Geschichte abhandengekommen war, mit allen den Schwindelgefühlen und Blähungen, die das so mit sich brachte … Unhaltbar also vor dem Hintergrund der Welt, die wir heute noch bewohnen dürfen, nichtwahr, bloß noch ohne die Sprache, diese Welt adäquat zu beschreiben (weil es nämlich noch kein Youtube gab und keinen Böhmermann, und die Produkte der Firma Apple noch zu selten und zu klobig waren, um ihren vollen Effekt auf Weltanschauung und Ideologie zu entfalten) … [weiterlesen auf Fixpoetry]