Was die „Passion“ des t’eig-Theaters im Volkshaus strukturiert, ist die ganz wörtlich zu verstehende „Reise nach Jerusalem“: das bekannte Spiel, bei dem Leute um zu wenige Sessel herumtanzen und also irgendwann, wenn die Musik aufhört, ein „Auserwählter“ feststeht. Diese „Reise“ führt nun das vierköpfige Ensemble durch verschiedene Texte und Textsorten. Die Spannweite reicht vom Bibelvers über ein Oratorium aus der Feder der Autorin Sophie Reyer bis zu diversen Fernsehfilm-Sketches vor einem Greenscreen, aber sie reicht auch von Klaus Kinskis berühmtem Christus-Crash über haufenweise Meta-Späßchen für die Eingeweihten ins traditionelle ländliche Passionsspiel bis zu, schlussendlich, haufenweise allerschrecklichstem Rhythmusmessen-Jungschar-Liedgut.
Diese verschiedenen Ebenen sind genau so ineinander geschachtelt, dass nicht der Eindruck aufkommt, man habe es mit „Rahmenhandlungen“ und „eigentlicher Handlung“ zu tun – obwohl diese Interpretation ganz zu Beginn noch nahezuliegen scheint (zumindest solange, wie … [weiterlesen auf InfoGraz]