zu spritz #228 – „Holocaust als Kultur“

Wie Kertész gerade in seiner Rede anlässlich der Verleihung des Nobelpreises gesagt hat, ist ’seit Auschwitz nichts geschehen […], was Auschwitz aufgehoben, was Auschwitz widerlegt hätte.'“

Dieser Satz findet sich in László F. Földyénis Beitrag zu jenem Imre-Kertész-Symposion an der Akademie der Künste zu Berlin von April 2018, dessen Materialien den Hauptteil des Hefts Nummer 228 von spritz („Sprache im technischen Zeitalter“ – „Begründet von Walter Höllerer“) ausmachen. Wir lesen ihn Ende 2018, Anfang 2019, also zu einem Zeitpunkt, da eine Regierung auf dem Gebiet, das mal ein deutsches Reich hieß, die Wiedereinführung von „Schutzhaft“ sowie“€ 1,50,- Maximallohn für Flüchtlinge“ diskutiert. Mehr ist denn auch nicht zu sagen über die greifbare politische Aktualität und Brisanz eines Ereignisses, welches sich gleichwohl strikt im Gehege der Gelehrtenwelt abgespielt hat: eines deutschsprachigen Poetik-Symposions über jenen 2016 verstorbenen ungarischen Autor, dessen Werk eine distinkte und einzigartige Position unter den Ansätzen markiert, mit dem Holocaust umzugehen, was stets auch meint: literarisch umzugehen

Die vierzehn Beiträge dieses Thementeils, deren Verfasser …

[Weiterlesen auf Fixpoetry]