Singe Muse Zorn

ilias 1-4. anfang vom lied von der zerstörung ilions und von der erfindung des abendlandes durch den rechtspopulisten agamemnon. aufgeführt von jürgen gerger und stefan schmitzer unter aufbietung von 2 iphones, 1 tinwhistle, 2 videobeamern, 1 spielzeugbanjo und etlichen plastikfigürchen.

forum stadtpark (graz)
so. 18. 03. 2018, 19:00
mo. 19. 03. 2018, 19:00
woodstockenboi festival
sa. 28. 07. 2018, irgenwann tagsüber

warum die ilias? haben wir keine dringenderen sorgen? liegt der so verständliche wie knieweiche impuls vor, sich angesichts der unerträglichen richtigkeit der wortfolge “innenminister kickl” in den erstbesten elfenbeinturm zu flüchten?  – mal sehen …

 ein langatmiges besingen einer ausweglosen gewaltspirale, doof wie nur je ein schulhofstreit, aber zugleich zu denken als durchaus realistische schilderung der psychologie von konflikten. diese gleichzeitigkeit löst angstlust in uns aus, und die will bestaunt sein.

ein propagandistisches volkserziehungsvehikel der attischen polis, zugleich ein möglicher ursprungsort „europäischer werte“ – also der stetig besseren, effektiveren, glaubhafteren verklärung von raubmord zur heldentat – alsauch ein erstes moment der kritik an diesen werten: hier ist der raubmord dankenswerterweise noch als solcher benannt, ehe er verklärt werden kann.

das mittelmeer als massengrab und verkehrsweg.

… der raubzug nach „osten“ als gründungsmythos eines „westens“

… und so weiter und so fort …